Irina Leprich

Stade - die älteste Stadt Norddeutschland

Das nur 53 km von Hamburg entfernte Stade gilt als die älteste Stadt Norddeutschlands.  Sie liegt am Fluss Schwinge, die an paar Kilometer weiter in der Elbe mündet. Stade ist ein wahrer Geheimtyp für Touristen. Sie ist so schön, dass ein norddeutsches Märchen Tausend und eine Nacht nur hier hätte gedreht werden müssen. In der Stadt sind zahlreiche Gebäude im originellen Zustand vollständig erhalten geblieben. Dies verdanken wir dem Umstand, dass es der Kommune nach dem zweiten Weltkrieg Geld für den Abriss alter und den Bau neuer Häuser fehlte.

Erst nachdem sich viele industrielle Unternehmen in den 70-en Jahren vorigen Jahrhunderts in Stade niedergelassen haben, kam die Stadt wieder so beeindruckend zum Wohlstand, dass auch aufwendige Restaurierungen eines großen Bestandes an Altbauten möglich geworden sind.

Jetzt strahlt die Perle der mittelalterlichen Architektur in ihrem vollen Glanz wieder.  Stade war lange Zeit ein wichtiges administratives Zentrum und Mitglied im Hanseverbund. Die Stadt spielte damit eine wichtige Rolle im internationalen Handel, wodurch rege Bautätigkeit  beginnend ab dem Mittelalter finanziert werden konnte.  Während des dreißigjährigen Krieges fiel Stade 1644 an Schweden und blieb  schwedisch bis 1710. Jene ereignisreiche Zeit hinterließ in der Stadt beeindruckende Spuren.

Previous
Next

Stade

Ein Stadtrundgang in Stade dauert zwei Stunden.
Unseren Rundgang beginnen wir mit dem Spaziergang auf dem Alten Wall, der einst die Stadt schützend umzingelte und viele Schlachten aushielt. 
Wir besichtigen den ehemaligen St. Johannes-Kloster und anschließend die St. Cosmas und Damian Kirche, wo einer der bekanntesten Orgel der Barockgeschichte die Besucher mit seinem wunderschönen Klang nach wie vor verzaubert.

Bevor es zum wahren Drehpunkt der norddeutschen Geschichte, dem meiner Meinung nach schönsten Fischmarkt der Region mit seinem alten Kran weitergeht, besichtigen wir über den mittelalterlichen Stolz und Anspruch der Stadt alles aussagende imposante Rathaus. 

Wir schauen uns viele andere Bauten an (u.a. das Bürgermeisterhaus, das Haus der Brauerknechte – jetzt ein wunderschönes Restaurant), das Schwedenspeicher, die über das bunte Leben in dieser kleinen Stadt berichten, welche im harten Kampf der Geschichte um die Größe einer Metropole den anderen Vortritt lassen musste, dafür aber ihren originellen Charme wie keine zweite Stadt in Norddeutschland bewahren konnte.